Ein Grund ist, dass Monogamie gesellschaftlich für das Non Plus Ultra gehalten wird, ganz viele Menschen aber eben doch Interesse an zumindest sexuellem Austausch mit mehreren Menschen haben, diese Gedanken aber unterdrücken/für sich behalten und sich nicht offen und ohne Verurteilung damit auseinandersetzen können, und das Ganze folglich erst recht nicht in ihrer Beziehung kommunizieren können.
Wäre die Tatsache, dass Menschen (sexuelles oder romantisches) Interesse an mehreren unterschiedlichen Personen (gleichzeitig) haben können, weniger verpönt, könnte man viel reflektierter mit sich selbst und einander umgehen und viel besser abstecken, welches Beziehungsmodell in welchem Lebensabschnitt gut zu einem passt und ob man dieselben Vorstellungen teilt.
Das und (die damit einhergehende mangelnde/schlechte) Kommunikation innerhalb von Beziehungen, sehe ich als Grund zum Fremdgehen ganz oben.
Dahinter steht ja eigentlich immer ein in irgendeiner Form unerfülltes Bedürfnis, welches nicht klar kommuniziert bzw. aufgearbeitet wurde.
Natürlich gibt‘s das in verschiedenen Ausprägungen, sprich wie reflektiert jemand damit umgeht, ob es erzählt wird, ob es komplett verheimlicht und sich dabei auch nicht schlecht gefühlt wird, das kann man auch alles kritisieren, aber grundsätzlich würde ich nie sagen, dass ein Fremdgänger per se ein schlechter Mensch ist oder für immer fremdgehen wird etc.