Empathie und füreinander da sein in Freundschaften
Ich stecke grad in einem Dilemma was einen eigentlich sehr guten Freund/Situationship/F+ angeht. Ich hatte auch schon mal in einem anderen Kontext über ihn geschrieben in vergangenen Beiträgen. Wir hatten den Sommer über eine Kontaktpause, hatten davor ein paar mal was miteinander nachdem ich mich von meinem Ex getrennt habe und der Freund hat sich dann distanziert und quasi geghostet weil ich seiner Meinung nach zu viel Stress und Druck aufgebaut habe, weil wir unterschiedliche Auffassungen von Freundschaft und F+ oder mehr hatten und ich klären wollte was wir eig sind (weil ich mir mehr hätte vorstellen können, er aber scheinbar nicht und er das jedoch nie kommuniziert hatte und er dann nach eigener Aussage durch „weglaufen“ lieber dem Stress aus dem Weg gehen wollte ). War uncool, hab ihm das auch nicht 100% verzeihen können bisher aber er hatte seine Gründe teilweise und ist soweit alles geklärt.
Nun das eigentliche Problem. Er war schon immer ein Mensch der sich ungern Probleme von anderen anhört, weil er meint ihn zieht das dann runter und er will das nicht, wenn er selbst grad schon genug Stress hat und es ihm nicht so gut geht (hauptsächlich studienbedingt). Finde ich auf der einen Seite vllt legitim aus Selbstschutz, aber auch ziemlich schwach, weil man das meiner Meinung nach zumindest von guten Freunden irgendwo erwarten könnte und ich das bei ihm auch immer tun würde. Er stellt allerdings selbst auch nicht den Anspruch, dass andere für ihn da sein sollten, weil er es eben auch nicht macht.
Nun fühle ich mich eben trotzdem nicht wohl damit, dass ich das Gefühl habe ich kann nicht über meine Probleme reden und wenn es mir schlecht geht und das baut irgendwie eine Distanz für mich auf. Es geht mir ja nicht darum, dass ich sonst niemand habe der für mich da wäre. Das ist definitiv nicht so und ich habe andere tolle Freunde, die dieses Bedürfnis nach Trost und Empathie, das man eben manchmal hat, mehr als gut erfüllen können. Aber weil er mir an sich ein wichtiger Mensch ist, und er selbst sagt ich für ihn eigentlich auch, tut es irgendwie weh, dass er da trotzdem null Interesse zeigt, obwohl er weiß dass ich grad mit einigen schwierigen Themen kämpfe. Es macht den Eindruck, dass er auch einfach nicht weiß wie er reagieren soll oder nicht empathisch reagieren will, wenn man ihm mit belastenden Themen kommt.
Kennt ihr solche Situationen? Wie geht ihr damit um?
Wie viel Empathie sollte man von Freunden verlangen können?
Oder sollte ich mich einfach damit abfinden, dass er eben kein Interesse an meiner Gefühlslage hat und dann entweder die Freundschaft überdenken oder eben damit versuchen klarzukommen?