Und wo genau habe ich der TE irgendwas abgesprochen? Magst du mir das vielleicht zitieren?
Sie hat um Erfahrungen gebeten von Frauen, die auch abgetrieben haben, und hier ist meine.
Tut mir (nicht) leid, dass sie nicht in dein ernstes, reumütiges Bild über Abtreibungen passt.
Ich hab der TE in keinem Moment ihre Empfindungen abgesprochen.
Ich hab ihr nicht gesagt, dass ihre Reue blöd ist oder dass sie auch in Zukunft abtreiben soll (wtf?)
Wenn du der TE etwas mitgeben möchtest, von dem du glaubst, es wird ihr helfen, weil du anderen, wie mir, moralisch grade so überlegen bist, dann tue das doch bitte, dafür musst du meine Erfahrung nicht kommentieren und mir vor allem nicht meine Worte im Mund herumdrehen, wie sie dir in die Geschichte passen.
Du wolltest mir in deinem ersten Kommentar erklären, wie ernst und moralisch bedeutend meine Entscheidung gewesen sein soll, weil ich dem Ganzen in deinen Augen nicht genug Bedeutung beigemessen habe und dir mein Umgang mit meiner Erfahrung ein schlechtes Gefühl gegeben hat.
Aber unabhängig davon gehe ich auch gern noch auf den Punkt ein, von dem in deinem Eingangskommentar zwar überhaupt keine Rede war, den du mir aber nun vorwirfst:
Dass Frauen für ihre Entscheidung, abgetrieben zu haben, Reue empfinden, zeugt nicht selten von genau der Moralvorstellung, die mir hier eingangs aufgedrückt werden sollte - nämlich, dass es EIGENTLICH nicht okay ist. Dass es erlaubt und irgendwie geduldet ist, aber puh, bitte sprich nicht darüber, vor allem nicht positiv, eine Abtreibung ist doch ethisch und moralisch total bedeutend und wichtig und ernst. Schwangerschaften sind wertvoll und eine Abtreibung, naja einmal vielleicht, aber dann auch bitte nie wieder!
Wenn ich dann also eine gegenteilige Erfahrung erzähle, betone, wie absolut zufrieden ich mit dieser Entscheidung nach wie vor bin, dass es nichts Schlimmes oder Tragisches für mich war, für das ich mich schäme, dann tue ich das in der Hoffnung, dass andere Frauen ihre potenziell nur anerzogene Scham für solche Dinge vielleicht ablegen. Sich anstecken lassen von meiner Sicht darauf, sich nicht mehr schlecht darüber fühlen.
Ich breche hier bewusst ein Tabu, und deine Kommentare machen mir einmal mehr deutlich, wie absolut notwendig das immer noch ist, und bestärken mich darin, genau das immer wieder zu tun.