to participate download our app

Oct 14
15:36
Lebt jemand von euch in einer sexlosen Beziehung? Also ich meine wirklich dauerhaft (fast) gar kein Sex. Wenn ja, wie kam es dazu und wie geht’s euch damit?
5
9
Oct 14
17:26
Jein. Mein Freund und ich hatten ein halbes Jahr lang garkeinen Sex weil es ihm psychisch nicht gut ging(geht) und er überhaupt keine Lust auf Sex hatte. Zu Beginn hat es mich sehr beschäftigt und auch stark verunsichert. Ich habe unbewusst oft ein wenig Druck ausgeübt. Ich habe es natürlich immer sofort akzeptiert wenn ich in der Hinsicht abgelehnt wurde, ich habe aber auch oft (vorallem anfangs) mich eben mitgeteilt wenn ich Lust hatte, aber das hat ihn oft noch mehr unter Druck gesetzt. Irgendwann habe ich damit aufgehört. Wir haben drüber gesprochen und er hat mir auch eig jedes mal die Sicherheit gegeben dass es absolut nichts mit mir zutun hat, er mich noch immer attraktiv findet und es ihn auch beschäftigt dass wir keinen Sex haben. Das hat mir aufjedenfall geholfen besser damit umzugehen, belastet bzw. frustriert hat es mich trotzdem. Ich habe in der Zeit meine Lust mit mir selbst ausgelebt, mir selbst die Wärme gegeben. Mittlerweile schlafen wir wieder miteinander, nicht oft aber alle 2-3 Wochen kommt es zu Stande. Prinzipiell hätte ich auch Lust auf mehr Sex aber aktuell ist es nunmal so und ich nehme es hin und versuche für ihn da zu sein und ihn nicht unter Druck zu setzen. Druck bringt nämlich garnichts, es verleitet nur dazu dass mehr Distanz entsteht und das kann sehr schmerzhaft sein. Ist es bei euch denn der Fall oder fragst du aus Interesse? Falls ja, könnte es sehr hilfreich sein über die Gründe zu sprechen falls ihr das nicht schon längst getan habt.
1
Oct 14
17:30
Wir haben eine fast sexlose Beziehung, also da läuft alle paar Monate mal was. Das ist schon seit Jahren so, weil mein Partner keine Lust hat. Es ging mir nie gut damit. Derzeit führen wir daher eine offene Beziehung.
1
Oct 14
17:56
Jap. Im Dezember sind es 1,5 Jahre schon. Ich handle wie @personxy. Muss sagen, es kommt alle paar Monate wieder hoch bei mir, dass ich die Beziehung hinterfrage. Ich habe ansonsten alles, aber ich will nicht bereits mit 27 (er 32) Jahren schon wie ein 80 Jähriges Ehepaar leben. Ihn stört es nicht und ich glaube es könnte für immer so bleiben. Habe ihm klargemacht, dass es momentan eine Beziehung mit Ablaufdatum für mich ist. Die Frage ist nur, wann ich „platze“. Eine offene Beziehung käme für ihn nicht in Frage und ständig auf etwas zu hoffen macht mich auch einfach nur kaputt.
 
Oct 14
18:03
Was mich aber auch sehr gut über Wasser hält, ist, dass ich dadurch zum Glück NICHT an Selbstvertrauen verloren habe. Ich weiss es liegt nicht an mir. Ich finde mich immernoch sehr hübsch und sexy. Wenn du das auch kannst, dann macht es die Sache schon etwas leichter.
 
Oct 14
18:29
Ja, hier! In meiner Beziehung war es tatsächlich ich. Angefangen hat es damit, dass ich auf den Ring zur hormonellen Verhütung umgestiegen bin und zeitgleich einen stressigen Job angefangen habe, dadurch hatte ich dann quasi keine Lust mehr. Das ist nun über ein Jahr her. Zwischendurch hatte ich auch psychische Probleme, was bestimmt auch dazu gespielt hat. Bei uns ist das letzte mal jetzt 2 Monate her. Ich muss aber sagen, dass ich auch davor nicht wirklich Lust auf Sex hatte, es war für mich nie was wichtiges sondern eher was, was ich für meinen Partner getan habe. Uns geht es relativ gut damit, wir kommunizieren halt offen darüber.
 
Oct 15
07:08
Danke für eure Antworten. Bei meinem Mann und mir ist es seit Jahren ein Streitthema, weil er (aus meiner Sicht) nie Lust auf Sex hat und wir dementsprechend schon immer für mein Empfinden zu wenig Sex haben (ca. 1-2 x im Monat). Habe es schon oft angesprochen, er streitet es dann immer ab und hat irgendwelche Ausreden und verspricht Besserung, die nicht mal unmittelbar danach kurzzeitig eintritt 🥲. Seit meiner Schwangerschaft letztes Jahr ist es jetzt komplett vorbei, wir hatten die letzten anderthalb Jahre zweimal Sex. Man muss dazu sagen, dass er auch chronisch krank ist und es ihm die letzten Jahre auch wirklich schlecht ging, dieses Jahr lag er auch zwei Monate im Krankenhaus inkl. fünfwöchigem künstlichen Koma, also es war wirklich eine schwere Zeit. Er hat sich inzwischen aber erholt und geht auch wieder Arbeiten, 100% fit ist er weiterhin nicht. Habe es vor zwei Wochen wieder angesprochen und ihm auch gesagt, dass ich volles Verständnis habe wenn es ihm gesundheitlich überhaupt nicht danach ist, ich will es nur wissen, damit ich weiß woran ich bin, aber er meinte wieder nein, daran liegt es nicht, er versucht es zu ändern. Auf dem Weg ist es jetzt wieder. Finde es einfach unfair, dass er mir immer wieder falsche Hoffnungen macht, statt einfach zu sagen er will nicht, was ja sein gutes Recht ist. Ich bin seit Jahren frustriert deswegen. Mir geht’s wie dir @SunKiss, dass ich mir auch denke, das kann nicht mein Leben gewesen sein, aber ich will genauso nicht die Beziehung aufgeben, weil ansonsten alles gut ist und wir uns alles zusammen aufgebaut haben. Eine Zwickmühle ohne Lösung, wenn man sich weder trennen noch eine offene Beziehung will, aber dennoch unglücklich ist 🥹
 
Oct 15
08:29
Ohje ich verstehe dich sehr gut! Ich dachte immer, ich bin allein und hab immer peinlich berührt mitgelacht wenn unsere Freunde vor uns Sexwitze gemacht haben. Dabei wollte ich einfach nur losheulen. Mein Freund kann mir auch überhaupt keinen Grund nennen, was mich manchmal mehr frustriert als keinen Sex zu haben. An etwas MUSS es doch liegen, oder doch nicht? Keine Ahnung. Er macht mir auch aufjedenfall immer Hoffnungen und dass es sich bessert, jedoch habe ich das Gefühl, wenn ich den Schlussstrich nicht 1x wirklich durchziehe, sich nie etwas ändern wird. Wiederum ist mir das auch zu anstrengend und ich weiss, dass ich dadurch einfach zu bequem bin. Bei uns bzw. Mehrheitlich bei ihm steht das Thema auswandern momentan sehr im Mittelpunkt und da hab ich ihm deutlich gesagt, dass ich nicht mitkommen werde solange es so bleibt. Hast du ihm denn gesagt, dass es so für dich keine Zukunft hat?
 
Oct 16
06:31
@SunKiss fühle ich komplett mit dem peinlich berührt sein 🥲 Denke auch manchmal drüber nach, dass andere Paare wahrscheinlich ein funktionierendes Liebesleben haben und bin richtig neidisch. Ich hab’s meinem Mann eigentlich noch nie so deutlich gemacht, indem ich direkt gesagt habe, dass ich mich deswegen trennen würde, weil ich es sehr wahrscheinlich nie machen würde. Wie war die Reaktion von deinem Freund darauf, dass du nicht mit auswandern willst wenn sich nichts ändert? Es ist auch ein stetiger Zwiespalt, weil es ja sein gutes Recht ist, einfach kein Verlangen danach zu haben. Aber ich würde mir wünschen, dass er es dann wenigstens mal so aussprechen würde, statt immer zu sagen, es wird besser. Ich bin inzwischen so weit, dass ich es gar nicht mehr anspreche. Habe vor zwei Wochen nach einigen schweigsamen Wochen noch einmal das Gespräch gesucht, aber es ist offensichtlich hoffnungslos. Wie ist das bei euch so mit Nähe, also kuscheln, küssen usw.?
 
Oct 16
08:18
Also erstmal tut es mir total leid für euch. Es ist absolut valide, dass ihr euch nicht genug gesehen fühlt und eure Beziehung euch nicht vollständig erfüllen kann. Den Punkt, dass dein Partner @kirschblüte auch einfach nicht klar benennen kann, dass er nicht möchte und auch in Zukunft nicht wollen wird, stelle ich mir auch extrem belastend vor, weil zu der (unerfüllt bleibenden) Hoffnung, dass es sich bessert, auch noch kommt, dass er offensichtlich zu dir (und vermutlich auch sich selbst?) nicht 100%ig ehrlich sein kann. Das würde mich auch einfach verletzen, vor allem in einer langen und vertrauten Beziehung. Da erwarte ich absolute Ehrlichkeit. Natürlich wird das seine Gründe haben, Unsicherheit, Ängste, bei Männern kommt sicher auch noch oft der Druck dazu, das gesellschaftlich gespiegelt wird, Männer hätten 24/7 Lust und sind immer bereit, dazu das Gefühl, nicht genug sein zu können etc - auch das ist alles total valide, aber er muss zumindest einfach ehrlich sein. Sonst wird dir als Partnerin ja auch einfach die Chance genommen, mit seinen Gefühlen und Gedanken entsprechend umzugehen. Es macht mich echt traurig und nachdenklich, dass soo viele Beziehungen an dem Faktor Sex zerbrechen. So viele schöne Partnerschaften, die in vielen wichtigen Punkten total bereichernd sind, gehen dann kaputt an unterschiedlichem Sexdrive, mangelnder Offenheit/Kommunikation, Eifersuchtsgefühlen etc. Ich will überhaupt keine Werbung grad für Polygamie/Polyamorie machen, weil - wie ich selbst grade erlebe - das auch sehr herausfordernd ist und viel Gefühlsarbeit, Kapazität und Kommunikation bedarf (letztlich vor allem deshalb, weil wir alle mit dem Bild der Monogamie aufwachsen). Aber von unserer Beziehung hat es so viel Last und Druck abgenommen, weil wir nicht mehr den Anspruch aneinander haben, dass wir neben all den anderen Herausforderungen einer Beziehung auch noch sexuell alle Bedürfnisse voneinander decken und erfüllen zu müssen. Wie gesagt - das ist nicht für jeden etwas und ein Interesse an alternativen Beziehungsformen gehört einfach dazu. Aber ich kann die Auseinandersetzung damit wirklich mal empfehlen, und wenn auch nur, um zu entscheiden und zu erkennen, dass man in seiner monogamen Beziehung trotz dieses unerfüllten Bedürfnisses in Sachen Sex glücklich ist. An Literatur kann ich „wie wir lieben“ empfehlen, ansonsten ist der Podcast G-Spot, die Folge mit Mogli, auch sehr aufschlussreich und erleuchtend für mich gewesen. Am wichtigsten ist so oder so, darüber offen und schonungslos ehrlich im Gespräch zu bleiben. Immer wieder, einfach, damit sich alle gesehen und verstanden fühlen. Wenn es dabei Schwierigkeiten gibt, kann ich aus persönlicher Erfahrung auch eine Paarberatung sehr empfehlen :)
5

to write your comment download our app