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Jul 24
22:32
Hey zusammen, wer von euch nimmt ein Antidepressivum und mag mir ein paar Sachen beantworten? - wie lange hat es von der Diagnose (ich geh davon aus, man braucht eine Diagnose um ein Medikament zu kriegen?) bis zur ersten Verschreibung des Medikamentes gedauert? - hat es geholfen? Wenn ja/nein gerne details dazu? :) - nimmt jemand parallel noch die Pille/Hormonring o.Ä.? Ich merke, dass ich meine depressiven Verstimmungen, falls man das so nennen kann, schlichtweg nicht mehr ertrage und ich werde jetzt anfangen, nach einem Therapieplatz zu suchen. Würd mich einfach interessieren, wie das bei euch war.
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Jul 24
22:53
Ja ich nehme seit ca 1 1/2 Jahren Venlafaxin ein gegen meine Depressionen. Es hat denke ich ungefähr 1-2 Monate nach Therapiebeginn gedauert bis mein Therapeut mir es mal vorgeschlagen hat, da ich zu dem Zeitpunkt psychisch gar nicht wirklich in der Lage war an mir zu arbeiten. Es hat mir extrem geholfen und mir extrem viel Lebensqualität zurückgegeben. Das ist natürlich bei jedem unterschiedlich aber seitdem ich es einnehme, fühle ich mich wieder wie ein normaler Mensch. Die ersten Monate konnte ich erstmal nicht Weinen und war oft angespannt und irgendwann hab ich schon ganz vergessen wie es war dauerhaft depressiv zu sein. Es ist aber auch kein Allheilmittel, ich hatte das Glück dass das erste direkt gut angeschlagen hat bei mir und ich kaum Nebenwirkungen hab/hatte. Ich hab die Pille zu dem Zeitpunkt bereits abgesetzt, da kann ich leider nichts zu sagen.
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Jul 25
07:33
Ich hab jetzt ein Jahr lang Citalopram 10 mg genommen. Das wurde mir tatsächlich auch beim ersten Gespräch mit meiner (damals neuen) Hausärztin verschrieben, ich hab es aber auch explizit angesprochen. Ich hab immer wieder mit Depressionen (war teils auch in Therapie, zu dem Zeitpunkt aber nicht) zu kämpfen, aber zu dieser Zeit war es wirklich schlimm und das hab ich mit ihr kommuniziert. Sie hat dann Tests (Frage-Antwort zum Ankreuzen) mit mir gemacht. Ich hatte die Diagnose schon vorher von einer Psychologin, war aber auch froh, dass die Ärztin das trotzdem nochmal mit mir durchgegangen ist. Ich hab die Hormonspirale, das hatte aber keinerlei merkliche Auswirkung aufeinander. Ich hab es jetzt vor einigen Monaten abgesetzt, aber bin sehr froh und dankbar, dass ich es genommen habe. Irgendwie ist es, als hätte mein Gehirn gelernt, andere Strukturen zu entwickeln und ich weiß jetzt, dass ich dazu in der Lage bin, angstfrei und mit einer grundsätzlichen Motivation durchs Leben gehen zu können, und das ist auch nachhaltig geblieben. Ich hab ein gewisses Urvertrauen zurückgewonnen und das ist wirklich unbezahlbar für mich. Es gab aber natürlich Vor- und Nachteile. Ich hab mich gefühlsmäßig während der Zeit nie betäubt oder gehemmt wahrgenommen, aber ich konnte zb nicht mehr weinen, weder vor Freude noch vor Traurigkeit oder Ergriffenheit. Das hat mir doll gefehlt, da ich ein extrem emotionaler Mensch bin und das an mir sehr liebe. Dafür war ich aber einfach irgendwie aufgeräumter in meinem Kopf, was vieles erleichtert hat. Ich hatte auch etwas mehr Antrieb, aber wirklich nur ein bisschen (da Verdachtsdiagnose auf ADHS ist das aber eh nochmal ein anderes Thema). Ein Nachteil war für mich, dass ich zb eigentlich nicht mehr unbeschwert feiern und mal Alkohol (natürlich in Maßen) trinken konnte, da es 1. extrem stark angeschlagen hat und 2. der Kater absolut unerträglich war. Genauso hat mich das Gegenchecken mit anderen Medikamenten genervt - kein Ibuprofen, kein Aspirin etc. Es geht nicht drum, dass ich viele Medikamente nehme oder viel feiern gehe, aber ich mag es einfach nicht, mich in solchen Dingen „fremdbestimmt“ einschränken zu müssen. Für eine Zeit okay, aber es hat sich für mich immer nervig angefühlt. Auch die tägliche Einnahme fiel mir immer wieder schwer, wodurch ich dann regelmäßig verstärkte Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit etc. hatte, aber insgesamt war das immer auszuhalten (das Absetzen an sich war auch überhaupt nicht schlimm, bis auf gelegentliche Brainzaps). Ich hatte doll Angst, dass es meine Libido (vor allem langfristig) zerstört, aber das war und ist tatsächlich genau gegenteilig der Fall. 😗🤷🏻‍♀️ Im Rückblick lief die Einnahme für mich besser als erhofft und auch nach dem Absetzen zehre ich extrem davon. Es hat sich irgendwann einfach nicht mehr richtig angefühlt von etwas „abhängig zu sein“ und ich wollte wissen, ob ich es auch ohne weiter schaffe, was stand jetzt definitiv der Fall ist. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich es also „empfehlen“, aber nur wenn man sich wirklich mit den potentiellen Nebenwirkungen etc. auseinandergesetzt und für sich selbst abgewogen hat, dass es das wert ist.
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Jul 25
08:06
Ich nehme Venlafaxin und es hilft mir. Wieviel Zeit vergangen ist von der Diagnose und Verschreibung weiß ich nicht mehr. Zwischendurch habe ich auch die Pille genommen und jetzt nehme ich keine mehr.
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Jul 25
20:27
Ich nehme Escitalopram und mache eine Therapie. Habe das Medikament jetzt wieder angefangen und es hat mir schonmal sehr gegen meine meine depressive Episode und Ängste geholfen. Also weinen kann ich ganz normal aber ich bin deutlich ruhiger als sonst. Vielleicht auch einfach weil meine Gedanken endlich mal ruhig sind und mein Kopf so gut sortiert 😅. Ich würde es immer wieder nehmen. Die Diagnose habe ich schon länger aber ich war bei meiner Hausärztin die mir über einen Hausarztvermittlungsfall einen Termin beim Psychiater gemacht hat. Sie hat mir dann ein Medikament empfohlen und meine Hausärztin hat es mir dann wieder verschrieben. Bin nächste Woche bei beiden nochmal zur Kontrolle. Mir geht's auf jeden deutlich besser als vor 4 Wochen :)
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